Ein guter Chirurg wird, bevor er eine Amputation vornimmt, alles mögliche tun, um dies zu vermeiden. Mag sein, dass auch dieser Prozess schmerzhaft ist, aber wenn auch dieser Versuch nicht hilft, dann bleibt nur ein Weg zu Wahl, um auch im Sinne Gottes und des Patienten eine Amputation der Weg zur Genesung (Joh 15,1). Das gegenseitige Zurechtweisen, Korrigieren und Ermahnen in Liebe gehört zum alltäglichen Gemeindeleben dazu. Gemeindezucht hat auch ganz sicher etwas mit der Reinigung und Heiligung der Gemeinde zu tun. Gott ist ein heiliger Gott, und er will, dass seine Kinder in Heiligung und Reinheit leben. Deshalb bemüht sich Gott selbst, uns zu heiligen (Eph 5,26-27). Jesus benutzt das Bild vom Weinstock und dem Weingärtner, der jede Rebe abschneidet, die keine Frucht bringt. Reben, die Frucht bringen, reinigt er, damit sie noch mehr Früchte tragen (Joh 15,2). Paulus spricht vom Sauerteig, der entfernt werden muss, damit nicht der ganze Teig durchsäuert wird (1Kor 5,6-7). Sünde darf nicht leichtfertig geduldet werden, weder im Leben des Gläubigen noch in der Gemeinschaft der Gemeinde. Wie durch einen faulen Apfel im Obstkorb alle anderen Äpfel von der Fäulnis befallen werden, wenn er nicht entfernt wird, so kann die Sünde des Einen viele mitreißen. Gemeindezucht kann Ausschließung der Person von ihren Diensten und bis hin zu Gemeindeausschluss sein.